Linoleum

Der Engländer Frederik Walton erkannte an einer von einem Farbtopf abgerissenen Ölhaut deren zähelastische Eigenschaft und Widerstandsfähigkeit. Diese Erkenntnis brachte ihn auf die Idee, daraus einen Bodenbelag zu entwickeln. Nach vielen Experimenten hat Walton im Jahre 1860 die Herstellung von Linoleum zum Patent angemeldet. Damit war der erste elastische Bodenbelag geboren. Walton ließ dünne Nesselbahnen aufhängen und mit zu Firnis verkochtem Leinöl immer wieder berieseln. Nachdem sich auf den Nesselbahnen eine Schicht von etwa drei Zentimetern oxidiertes Leinöl gebildet hatte, wurden die Nesselbahnen abgenommen und zerkleinert. Diese Masse nannte man Linoxyn. Sie war das Bindemittel zur Herstellung von Linoleum. Die weitere Verarbeitung ist mit der heutigen Produktion zu vergleichen.

Die britische Marine erkannte die Vorteile dieses Belages und ließ ihre Kriegsschiffe damit ausstatten. Das so genannte „Battle Ship Linoleum" war eine besonders schwere, strapazierfähige Qualität.

Auch heute noch findet man bei Sanierungsmaßnahmen Linoleum in erstaunlich gutem Zustand vor, was für die Qualität dieses Belages spricht. Der damals hohe Reinigungsaufwand, das Eindringen von Putzwasser im Nahtbereich und die Entwicklung neuer Beläge, wie z. B. PVC, schränkten die Marktanteile von Linoleum derart ein, dass einige Hersteller sogar ihre Produktion einstellen mussten.

Ein Trend zu Naturprodukten hat dem aus natürlich nachwachsenden Rohstoffen hergestellten Linoleum zu einer unerwarteten Renaissance verholfen, sodass seit Jahrzehnten geschlossene Linoleumfabriken wieder in Betrieb genommen wurden.

Linoleum wird aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.

Linoleum ist ein sehr strapazierfähiger Bodenbelag, der wegen seiner Umweltfreundlichkeit zunehmend an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus ist Linoleum von Natur aus antistatisch.

Die Eigenschaften von Linoleum:

  • Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen
  • extrem langlebig und strapazierfähig
  • schwer entflammbar
  • beständig gegen Fette und Öle
  • antistatisch
  • Nähte abdichtbar, daher auch für Räume mit hohen Hygienestandards geeignet
  • empfindlich gegen ständige Feuchte.

Der Einfluss von Säuren und starker Alkalität (Lauge) sollte vermieden werden, da diese die Oberfläche angreift, z. B. verfärbt, und selbst den ganzen Belag zerstören kann.